Zu wenig Geld für Long Covid: Karl Lauterbach sieht "Staatsversagen"

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Zu wenig Geld für Long Covid: Karl Lauterbach sieht "Staatsversagen"

Zu wenig Geld für Long Covid: Karl Lauterbach sieht "Staatsversagen"

Demonstranten gehen für die Sichtbarkeit von Menschen mit ME/CFS in Berlin im vergangenen Sommer auf die Straße.

(Foto: picture alliance/dpa)

Seit der Coronapandemie leiden viel mehr Menschen am Chronischen Fatigue-Syndrom. Berlin streitet derzeit darüber, ob für die Forschung dazu 10 oder 15 Millionen Euro nötig sind. Ex-Gesundheitsminister Lauterbach hält mindestens eine Milliarde für notwendig und berichtet von verzweifelten Kranken.

Der ehemalige Gesundheitsminister Karl Lauterbach wirft der Bundesregierung Versagen bei der Erforschung des Chronischen Fatigue-Syndroms (ME/CFS) und Long Covid vor. "Die Summen, die bisher im Haushalt stehen, sind völlig inakzeptabel", sagte Lauterbach dem "Spiegel". "Da muss dringend nachgebessert werden."

Die Zahl der Betroffenen von ME/CFS hat sich seit Beginn der Coronapandemie laut Schätzungen fast verdoppelt, auf 650.000 Erkrankte. Die Koalition von Union und SPD streite derzeit darüber, ob man für die Forschung 10 oder 15 Millionen Euro aufwende, so Lauterbach. "Dabei ist das nicht im Ansatz die Dimension, die für die Therapieforschung nötig wäre. Wir müssten mindestens eine Milliarde Euro investieren."

Lauterbach, der seit Mai den Forschungsausschuss des Bundestags leitet, spricht mit Blick auf die ME/CFS- und Long Covid-Forschung von "Staatsversagen". Der Bereich sei unterfinanziert. "Wir haben den Erkrankten versprochen, dass wir ihnen helfen, haben Forschungsmittel angekündigt. Es passiert aber viel zu wenig." Auch er selbst trage einen Teil der Verantwortung, dass nicht mehr erreicht wurde. "Ich habe auf jeden Fall gekämpft", sagte Lauterbach.

Der SPD-Politiker reagierte vor einigen Tagen auf den X-Beitrag einer ME/CFS-Patientin, die ihren assistierten Suizid angekündigt hatte. Die Heilung nahe, schrieb er. Es laufe Forschung auf Hochtouren. Im "Spiegel"-Interview sagte er, der Post sei ihm nahe gegangen. "Ich bin mit einigen Betroffenen im Gespräch, die sagen, sie wollen nicht mehr leben. Dass ich das nicht abwenden kann, belastet mich." Die betroffene Patientin ist laut ihrem X-Profil inzwischen tot.

Quelle: ntv.de, toh

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